SVV II - Karlsruher SV III 1:0 (1:0)
Ungeschlagen und mit nur einem Unentschieden in der bisherigen Spielzeit reiste der Karlsruher SV am Wochenende an den Wasen. Im Schnitt hatte der Gast fünf Tore pro Spiel erzielt. Unser Team hatte also nichts zu verlieren, war aber bereit dagegen zu halten. Ab dem Anpfiff war zwar klar, dass der KSV ein Topmannschaft ist, überrascht war der Gegner aber ob der Kampfkraft des SVV, der auch spielerisch aus einer konsequenten Defensive heraus mithielt. Immer wieder gelang es der Abwehr mit Kosian und Koch um Libero Schätzle die technisch starken Angreifer zu bremsen. Viele Standards mit Freistößen und Eckbällen waren die Folge. Doch schon in den ersten 20 Minuten wurde deutlich, dass auch Schlussmann Nils Koch einen seiner besten Tage im SVV-Dress erwischt hatte. Bei den Distanzschüssen war er jeweils sicher zur Stelle. In der Offensive verstanden es Mernitz und Köhle zusammen mit Fink die Gäste immer wieder zu beschäftigen. Die Partie geriet mehr und mehr zum Kampfspiel, und der Wille der Blau-Weißen war in diesem Spiel groß und wurde in der 28. Minute belohnt. Nach einem Foul an Silvester 40 Meter vor dem Tor schlug Obert den Ball lang in den Strafraum. Das Leder senkte sich über die Abwehrspieler, Waitzinger lauerte dahinter und schob den Ball aus acht Metern am Torwart vorbei in die Maschen. Dem umjubelten Führungstreffer folgte eine noch engagiertere Leistung, denn es roch nach einer Sensation. Eines war klar: Wer diese Karlsruher Mannschaft schlagen will, muss über 90 Minuten dagegen halten und darf sich keinerlei Fehler erlauben. Entsetzen herrschte nach einem zwar unabsichtlichen aber doch klaren Handspiel von Koch im Strafraum. Elfmeter. Der Schütze lief an, doch Koch tauchte ins richtige Eck ab und hielt den Ball. So blieb jeder Spieler eng am Mann, grätschte dazwischen oder warf sich in die Schüsse. Gefährlich waren die Gegenstöße des SVV und in der 40. Minute hätte es 2:0 heißen müssen, als der gegnerische Libero den Ball vertändelte, Köhle dazwischen ging und frei auf den Torwart zulief. Der Schuss wurde pariert, mit 1:0 ging man in die Kabinen. Nach dem Wechsel war der SV weiterhin konzentriert und gab keine Zentimeter preis. Koch fischte einen harten Schuss aus 18 Metern aus dem rechten Eck. Der sonst spielerisch überzeugende Gast wusste sich mehr und mehr nur noch mit Fouls zu helfen. Einige gelbe Karten waren die Folge. Doch auch unser Team bezahlte das engagierte Spiel mit fünf gelben Kartons. Bei vor unser Tor gezogenen Freistößen erwiesen sich Kosian und Koch mehrmals als Türme im eigenen Sechzehner (Kosian: „Ich glaube, ich hab noch nie so viele Kopfbälle in einem Spiel gebracht.“). Ein zusätzlicher Gästestürmer kam. Doch auch die Offensive des SVV hatte noch einiges zu bieten. Ein langer Ball vors Tor fand Rabold, der kurz Abseits vermutete, den Ball dann aber mit der Brust annahm und das Leder per Seitfallschuss mit links – an die Latte donnerte. Es half also alles nichts. Die Schlussoffensive musste überstanden werden. Und sie wurde überstanden mit bravourösem Einsatz. „Das hat Spaß gemacht“, war nach dem Schlusspfiff der meistgesagte Satz. Auch für Coach Altmann, der nach der Partie mit „Ich bin stolz auf euch“ gratulierte, wohl einer der größten Siege bislang. Und wenngleich das euphorische „Auf Jahre hin unschlagbar!“ von Braun doch etwas hochgegriffen war, so ließ der Sieg gegen den mit weißer Weste angereisten Aufstiegsfavoriten KSV doch aufhorchen und auf noch mehr Spaß hoffen.
1:0 - Waizinger (28.)